Mittwoch, 30. Dezember 2009

FISCH!!!


Ganz schöner Oschi, was...
Red Emperor.
Zubereitungshinweise und Rezepte willkommen!

An dieser Stelle schon einmal danke für die viele Weihnachtspost, auf elektronischem wie manuellem Wege. Werde nach Neujahr antworten!

Liebe Grüße
Felix
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Samstag, 19. Dezember 2009

da prahle ich eben noch, dass im Matheunterricht doch was hängen
geblieben ist, und prompt kann ich nicht mal mehr richtig bis drei
zählen .... -.-

Fotos (4)


Prozession zur Graduation. Der Mann in Lila ist der Principle vom Seminar, Pastor Kedabing, mein Boss. Dahinter, typisch Amerikanisch, die Studenten in Kutte


Singsing zur Graduation


Ich in Grotte


Mein Führer (Esumo), zeigt auf die Grotte von oben, leider aufgrund der Größe des Bildes nicht sooo pralle zu sehen...
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Fotos (2)


mein momentanes, großes Haus. Das Foto ist relativ alt, daher ist der Garten noch recht verwildert.


Blick vom Sattelberg auf Finschhafen, also ein wenig über 1000 Meter über NN


Gêjamsao kurz vor Buki, der Anlegestelle in Fisch. Foto von Logaweng aus.


Pasin Waspapa in Nugidu, vorne links mein Waspapa, Pastor Kosieng
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Fotos (1)


Überischtsmodell von Logaweng... in Google Earth auch gut zu betrachten, Koordinaten sind in einem meiner früheren Einträge im Blog zu finden.


Blick von Logaweng aus auf den Pazifik. Links Gagidu, der Ort, an dem wir die Basics einkaufen können


meine eigentliche Unterkunft, das Guest House, hier während der Zeit der Renovierung. links Küche, rechts Schlafzimmern, in der Mitte Flur und Bad. Eigentlich voll ausreichend, nur mittlerweile habe ich mich doch in meinem großen Ausweichhaus eingelebt...


Hibiskus.
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Sori, Sori, Sori...

Hallo ihr Lieben,
lange, um nicht zu sagen zu lange, habe ich nichts mehr von mir hören
lassen - das soll sich jetzt ändern.
Wenn ich das richtig sehe, stehe ich in der Pflicht, euch die Ereignisse
ungefähr eines ganzen Monats nahe zu bringen... vielleicht doch etwas zu
viel, ich werde aber alles berichten, was mir in den Sinn kommt und
daher wohl wichtig ist.
Die Woche nach dem Männerretreat (ab 16.11.) war eine normale
Unterrichtswoche. Das bedeutet für mich: Montag 7:00 Musikunterricht im
Yia I, Freitag 11:15 Gesundheitskunde in Yia III, dabei Montag bis
Freitag 7:45 Moning Lotu (Andacht), Mittwoch alle zwei Wochen je Nait
Lotu mit allen um 19:30 oder Waspapa-Lotu (Tutgruppen-Andacht). Sonntag
dann um 9:00 normaler Gottesdienst. Montag und Mittwoch 13:30 Communiti
Wok, für mich mit meinen Leuten in der Bücherei, Regale sortieren,
putzen, neue Bücher einsortieren und so weiter, Donnerstag 10:00 bis
10:30 und 19:00 bis 21:45 hab ich dann aufgrund von Personalmangel
Büchereischicht, also der normale Tagesbetrieb, Bücher ausleihen,
zurücknehmen, wegpacken, suchen. Montag bis Freitag je um 10:00 Tisa
bung, wo Seminari Bisiness besprochen wird. Jeden zweiten Dienstag das
gleiche nochmal, aber am Nachmittag und dann drei Stunden lang.
Dazwischen dann die andere Arbeit, die anfällt, Essen kochen, Brot
backen, Gäste im Guest House unterbringen, die Wäsche danach waschen,
sauber machen, Unterricht vorbereiten, Sozialkontakte knüpfen,
Computer-Polizei spielen, dazwischen auch mal unten in Gagidu einkaufen...
Vielleicht klingt das jetzt nicht viel, ich bin aber, zumindest in der
Unterrichtszeit, den ganzen Tag nur am rumrennen. Stresslevel auf einer
Skala von 1-10: 2-3.
Das Wochenende darauf war ich mal wieder in Heldsbach bei Jägers,
einfach nur ein wenig reden, mit Linda schnacken, Lodger und Swen
treffen und einfach mal ein wenig ausspannen. Im Übrigen konnte ich mich
von Marlit verabschieden, die in der ersten Dezemberwoche wieder nach
Deutschland geflogen ist. Es folgt wieder eine Schulwoche. Am nächsten
Wochenende war dann "pasin-waspapa". Die Tut-Gruppen werden hier nach
jedem Schuljahr neu gemischt, insofern gibt's dann kurz von Schluss des
Schuljahres ein wenig gefeiert, dass sich diese Waspapagruppe nach einem
Jahr nun trennt. Mein Waspapa, Pastor Kosieng, war vor längerer Zeit
länger in Deutschland, so dass er die für mich sehr unangenehme
Eigenschaft hat, von Apfelkuchen und Heringen so wie anderen
Fischgerichten zu sprechen. Egal, Dieses Wochenende sind wir am Samstag
runter nach Nugidu gefahren (eine halbrunde Halbinsel, auf deren
Innenseite sich ein wunderschöner Strand mit wunderschönen
Korallenriffen befindet. Früher in WW II hatten die Amis hier eine Basis
mit Flugplatz, insofern gibt es eine ganz gute Straße). Dort Baden, im
Butaweng-Pool das Salzwasser abspülen, was für mich aufgrund einer
Entzündung leider nicht möglich war. Auf der Wanderung auf den
Sattelberg (ich berichtete) hatte ich mir nämlich einen kleinen Schnitt
von einem Grashalm über dem linken Fuß geholt. Innerhalb einer Woche
hatte sich daraus eine ausgewachsene Entzündung entwickelt, die ich nach
einer Woche Zugsalbe im Endeffekt nur mit zwei Wochen Antibiotikum
losgeworden bin. Deswegen wollte ich nicht ins Süßwasser, zum einen, um
mir nicht neue Bakterien in die Wunde zu spülen, aber auch, um meine
Bakterien nicht diesem Fluss, der auch als Trinkwasser genutzt wird, zu
verbreiten.
Am Vormittag hatten wir bereits das Essen für den Abend vorbereitet,
nach der Ankunft wieder in Logaweng nach kurzer Andacht dann
Abschlussessen. Sonntag Malolo (Pause). Wochenende rum.
Die darauffolgende Woche bekommt von mir für ihr Stresslevel eine 8-10.
Am Wochenende des 5. bis 6. Dezember nämlich war Graduation, die Yia 5's
werden Pastoren. In dieser Woche liegt dann nämlich ZUSÄTZLICH zur
anderen Arbeit die Vorbereitung an, also Kursbücher drucken, Gäste
versorgen, die Station schön machen, da neben wichtigen
Kirchenpersönlichkeiten auch der Gouverneur samt Protokoll kommt.
Interessant, das gerade diese Menschen es nötig haben, einen Mülleimer
aus dem Guest House zu klauen, aber egal. Nach diesem Wochenende
beruhigte sich das Leben hier, ich konnte endlich mal das Haus aufräumen
(ich wohne übrigens immer noch im großen Haus, habe mich mittlerweile so
hier eingelebt, dass ich eigentlich gar keine Lust habe, wieder ins
kleine Guest House zu gehen...). Am Mittwoch war dann noch die
Aussendung der Yia 3's ins Vikariat und so langsam ist das Seminar fast
100 %ig leer, denn sowohl Studenten als auch Lehrer gehen in den Ferien
nach Hause. Nur die Yia 2's müssen mindestens bis Silvester bleiben, da
das Seminar sonst sehr schnell Beine kriegen würde, wenn gar niemand
hier wäre.
Das ist sehr angenehm, da man so sehr viel mehr und bessere
Gelegenheiten hat, mit diesen wenigen ins Gespräch zu kommen, im Busch
zu wandern oder einfach nur zusammen zu sitzen.
In dieser Woche kam auch ein Mann vom LDS (Lutheran Development Service)
hier nach Logaweng. Michael (neuer Station Manager aus dem Vogtland,
hier mit dem Bayrischen Missionswerk, Familie kommt nächstes Jahr nach)
und ich haben nämlich einen Plan, die Kosten für das Seminar drastisch
zu senken: So ziemlich 90% des Wassers, das hier in Logaweng verbraucht
wird, wird mit einer elektrisch betriebenen Wasserpumpe aus einem Fluss
am Fuße des Berges hochgepumpt. Das kostet im Jahr ungefähr den Betrag,
den das Seminar jährlich über School Fees einnimmt. Da die Strompreise
aber wie überall auf der Welt steigen und man School Fees nicht ins
Unendliche erhöhen kann, überlegen wir nun, ob wir eine solarbetriebene
Niedrigvolt-Pumpe anschaffen, was bei dem Wetter hier in PNG super
funktionieren sollte. Die Frage ist aber: wie hoch ist denn jetzt genau
der Berg, den die Pumpe überwinden muss? Schaffen tut sie nämlich nur 90
Meter...
Und so geschah es, dass etwas passierte, was ich in meiner Schulzeit nie
für möglich gehalten hätte: Ich habe etwas aus dem Mathematik-Unterricht
gebraucht! Mit Hilfe der guten alten Trigonometrie (Sinus, Cosinus...)
habe ich (!) die höhe an der favorisierten Stelle für die Rohrleitung
berechnet (83 Meter, jetzt muss nur noch der LDS von dem Nutzen der
Anschaffung überzeugt werden, sonst gibt's keine Finanzspritze).
Am Freitag bin ich dann mit Tobias nach Lae gefahren. Dort habe ich
meine Vorräte an westlichem Essen aufgefüllt, Supplies für's Seminar
gekauft, Weihnachtsgeschenke besorgt und Nebenbei mit Tobi (der von
offizieller Seite her mein Mentor ist) ein kleines
"Wo-stehe-ich-wo-will-ich-hin"-Seminar gemacht. Diese vier Tage waren
sehr schön, denn nach ca. 2,5 Wochen Level 8-10 ist ein Tapetenwechsel
sehr angenehm. So haben wir also Lae mit Pizza, chinesischem Essen,
guten Filmen auf dem kleinen, tragbaren Privatkino (Laptop) für Lae
ausgesprochen gutes Wetter genossen. In Lae haben wir auch die neuen
Doktoren für das Braun Memorial Hospital in Butaweng, 15 Autominuten von
mir entfernt, getroffen. Dies Leszkes kommen auch vom NMZ. In
Deutschland hatten wir Sprachkurs zusammen und jetzt, nach einigen
Verzögerungen, sind sie in PNG eingetroffen. Wir haben beschlossen,
Silvester zusammen zu feiern, in Lae habe ich sogar Wunderkerzen und
Bengalisches Feuer bekommen. Gedämpft wurde dieser Ausflug von den
Schiffsüberführungen. Das schnelle Passagierschiff von Lutheran
Shipping, die Gêjamsao, ist nämlich seit Anfang Dezember mal wieder
kaputt, womit sie das gesamte Weihnachts- und Graduation-Geschäft
verpasst hat... selber Schuld, wenn man nicht ausreichend Wartung
betreibt. So ist aber eben das eine andere Passagierschiff, die Orion,
dass einer chinesischen Firma gehört, komplett überfüllt gewesen,
wodurch die normalerweise 5 stündige Fahrt sich um eine gute Stunde
verlängerte. Der Seegang stört mich nicht mehr, ich werfe jetzt
mittlerweile immer eine Reisetablette ein.
Am Tag nach meiner Ankunft in Logaweng haben wir dann Sister Ruth Ellen
verabschiedet, die nach 13 Jahren in Logaweng wieder in die USA geht.
Leider ist in der nächsten Zeit kein neuer Englischlehrer von der LCA
(Lutheran Church of America) zu erwarten, außerdem verlassen uns einige
lokale Lehrer, um auf besser bezahlte Stellen zu wechseln. Insofern wird
es im nächsten Jahr einen allgemeinen Lehrermangel hier auf dem Seminar
geben. Und an wem bleibt der Englischunterricht wohl hängen? Richtig! An
mir. Ab Ende Januar dürft ihr zu meinem Wochenplan also noch einmal 4-6
Stunden Englischunterricht addieren, dazu Unterrichtsvorbereitung und
Korrektur von Klausuren... naja, ich seh's als Herrausforderung und wir
werden sehen, ob sich daraus etwas entwickelt.
Seit dem hab' ich's ruhig angehen lassen, hatte Jutta und Michael zum
Essen hier, habe die Yia 2's besser kennen gelernt und mache so nebenher
meine Sachen. Und ich finde Zeit, in meinen Blog zu schreiben.
Heute habe ich mit einem Studenten eine kleine Buschwanderung gemacht.
Wir sind ein wenig den Berg runter, dann einem Bachlauf gefolgt, der
nach einigen hundert Metern in einer großen Grotte mündet, um von dort
aus unter dem Logaweng-Berg durch ins Meer zu fließen. Cool.

So, ich hoffe, dieser Bericht hat das lange Schweigen der letzten Zeit
sowohl etwas erklärt als auch ausgeglichen. Ich werde jetzt gleich noch
ein paar Bilder zusammenstellen und posten.
Bis hierher erst mal alles Liebe, eine gesegnete Adventszeit, frohe
Weihnachten...
Euer Felix