Sonntag, 15. August 2010

meine 'Abschiedsparty'

Freitagabend war hier meine Abschiedsparty. Ich wurde mit sehr ruehrenden Reden verabschiedet, erst dann wurde mir klar, wie sehr mir die Menschen hier eigentlich ans Herz gewachsen sind und wie sehr ich ihnen ans Herz gewachsen war. Ich hatte vorher eine kleine Rede vorbereitet, ich war nach der Rede eines Lehrers aber so geruehrt, dass ich meine Notizen einfach in der Tasche gelassen habe und einfach 'meinen bel gezeigt' habe, also einfach aus dem Bauch heraus losgeredet habe... ich haette fast geweint, wie viele Studenten auch, so emotional war die ganze Geschichte.
Zum Abschied habe ich eine superschoene dicke Muschelkette geschenkt bekommen.
Danach sassen wir alle zusammen, tranken Tee und assen Scones. Ich habe dabei extra viele Fotos von Studenten, Lehrern und Kindern gemacht, damit ich ja keine Gesichter vergesse. Zum Abschluss des Abends haben wir dann noch gemeinsam "Shrek" geschaut, was die wehmuetige Stimmung zu allgemeiner Heiterkeit wendete. Interessant finde ich immer wieder, dass die Niuginis an komplett anderen Stellen lachen als wir Deutschen. Humor muss auch auf eine gewisse Art kulturbedingt sein.
Mein Abschied aus Logaweng rueckt mit jeder Minute naeher. Mittlerweile sieht es so aus, dass das Seminar am Dienstag, wenn ich aufs Schiff gehe, lahm liegen wird, weil eine Vielzahl der Studenten einfach mitkommen werden um mich zu verabschieden, ob nun Unterricht ist oder nicht. Montag Abend wird mir auch noch eine besondere Ehre zuteil: Viele der Studenten tut es so leid, dass ich gehen muss, dass sie die letzte Nacht hier so eine Art "Totenwache" machen, soll heissen, dass sie praktisch mein Haus belagern und die Nacht wachen. Ich werde der Tradition natuerlich folgen, was aber bedeutet, dass ich Montag auf Dienstag wahrscheinlich nicht schlafen werde, aber dafuer habe ich ja auf dem Schiff Zeit.
Einen nicht unerheblichen Daempfer dieser wundervollen Melancholie gibt es allerdings: Ich habe wieder eine Mega-Erkaeltung mit Husten, Huehnereigrossen Madeln und allem drum und dran. Also auf den letzten Metern noch einmal Amoxicillin... naja gut, besser als mit dickem Kopf und dichter Nase einen Langstreckenflug anzutreten.
Ich bin gerade am Koffer packen. Das wird noch eine kleine Herausforderung werden. Vanille, Bilums, Schnitzereien, Papierkram und so weiter, alles muss irgendwie in meinen Koffer. Mal sehen, wie ich das hinkriege.
Sonst, trotz aller Trauer darueber, PNG zu verlassen, freue ich mich jetzt unglaublich, euch alle in ein paar Tagen, jetzt in genau einer Woche, wieder zu sehen, mit euch zusammen zu sitzen, zu reden, zu berichten und eure Fragen zu beantworten.
Auf bald!
Felix